GOLD

US · 2016 · Laufzeit 121 Minuten · FSK: 12 J. · Thriller, Drama, Abenteuerfilm · Darsteller: Matthew McConaughey, Bryce Dallas Howard, Édgar Ramírez u.a.

Oscar-Preisträger Matthew McConaughey beweist in „Gold“ – einem Mix aus Abenteuer, Drama und Thriller – wieder einmal seine Wandlungsfähigkeit. Mit Halbglatze und 25 Kilo mehr auf den Rippen, ist er in der Rolle eines professionellen Goldgräbers nicht wieder zu erkennen. Dieser träumt schon sein ganzes Leben vom großen Fund, den er eines Tages auch macht. Später entpuppt sich dieser aber als einziger Schwindel. Der lose auf Tatsachen basierende, mit betörenden Naturaufnahmen ausgestattete Film, überzeugt auch dank eines überragenden McConaughey, der detaillierten Ausstattung und seiner stimmungsvollen Musik.

Quelle: www.programmkino.de

 

Nevada, 1988: Der Goldsucher Kenny Wells (Matthew McConaughey) steht mit seiner Firma kurz vor dem Ruin. Er hat das Unternehmen heruntergewirtschaftet und ist zudem auch noch alkoholabhängig. Alles ändert sich, als er in einem Vollrausch vom unerschlossenen Dschungel auf Borneo träumt. Er ist sicher: dort muss er nach Gold suchen. Also verkauft er den Schmuck seiner Freundin (Bryce Dallas Howard), um Geld für die Reise zusammenzukriegen. Auf Borneo angekommen, stößt er gemeinsam mit dem Geologen Mike (Édgar Ramirez) nach langer Suche tatsächlich auf  Gold. Doch nach dem Fund beginnt der Kampf darum, das Gefundene auch zu behalten: und dieser Kampf wird mit den Bossen der führenden Wall-Street-Firmen geführt.
„Gold“ beruht lose auf den wahren Ereignissen um den größten Goldminen- und Börsenschwindel der jüngeren Geschichte. Aufgeflogen ist der Betrug 1997 als herauskam, dass Gesteinsproben zur Vorratsberechnung, systematisch gefälscht waren. „Gold“ wurde von Stephen Gaghan inszeniert, der vor allem als Drehbuchautor bekannt ist. Sein Script für den Drogenthriller „Traffic“ wurde 2001 mit dem Oscar ausgezeichnet. Die Dreharbeiten für „Gold“ zogen sich von Mitte bis Ende 2015 viele Monate hin, nicht zuletzt deshalb, da in drei verschiedenen Ländern – inklusive teils heftiger klimatischer Bedingungen – gedreht wurde: in den USA, Thailand und auf Indonesien.
„Gold“ ist das mit betörenden optischen Schauwerten ausgestattete Porträt eines von der Goldsuche besessenen Mannes, der seinen großen Lebenstraum wahr macht: das Auffinden der ultimativen Goldader. Es ist aber auch das Porträt einer tragischen Figur, die eines Tages ebenso tief fällt wie sie unerwartet in den Olymp der erfolgreichsten Goldsucher der Welt, aufstieg. Die Figur des Kenny Wells ist keine historische Person. Sie basiert aber angeblich auf einem real existierenden Goldgräber, der in der Vergangenheit Schlagzeilen machte. Der Film bedient sich also sehr frei bei den wahren Ereignissen, die sich ab 1988 zutrugen. Dennoch gelingt es ihm ausgesprochen gut, das Leben im Nevada der ausgehenden 80er, für den Zuschauer greifbar zu machen und realistisch darzustellen.  
Dies liegt zum einen an den authentischen Kulissen und Ausstattungsdetails – von den Autos über die Wohnungs-Einrichtungen bis hin zu kleinen Details wie Kennys Musik-T-Shirts von erfolgreichen (Rock)Bands jener Zeit, die er in manchen Szenen trägt. Aber auch an der musikalischen Untermalung. Vor allem einige pulsierende Stücke der Bands Joy Division und New Order, sind im Film zu hören und an den passenden Stellen eingebaut.
Eine herausragende Leistung zeigt Matthew McConaughey als grandios scheiternder Schatzsucher. Seine Figur ist impulsiv, aufbrausend und brennt Zeit seines Lebens darauf, irgendwann den ganz großen Fund zu machen („Nicht das damit zu verdiente Geld ist mir wichtig sondern einzig das Gold“).Wieder einmal stellt McConaughey seine beachtliche Wandlungsfähigkeit unter Beweis, diesmal – wie schon in „Dallas Buyers Club“ – vor allem auch optisch: mit Halbglatze und ordentlicher Plauze ausgestattet, ist er kaum wieder zu erkennen. Für die Rolle futterte er sich fast 25 Kilogramm an. Ab und zu erinnert seine Filmfigur, nachdem die erste Millionen geflossen sind, an die Maßlosigkeit und Verschwendungssucht eines Jordan Belfort (die Hauptfigur aus „The Wolf of Wall Street“)
Das einzige, das man dem Film vorwerfen kann ist, dass er ab und an ein wenig unausgewogen und allzu überstürzt zwischen den einzelnen Genres pendelt. Da scheint es manchmal so, als könne sich Regisseur Gaghan nicht so recht entscheiden, ob sein Werk eher in Richtung Abenteuerfilm, Tragikomödie, Thriller oder doch Börsen- und Wirtschaftsdrama, zu tendieren versucht. Typische Versatzstücke all dieser Genres, beinhaltet er in jedem Fall zur Genüge.
Björn Schneider
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AB 12 JAHREN / 121 MINUTEN
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